Zum Tag der Kinderbetreuung traf sich der Grüne Landtagsabgeordnete Thomas Poreski mit Carola Reinmuth von der Kontakt- und Beratungsstelle des Arbeitskreis der Kleinkindergruppen Reutlingen e.V, Bettina Hermes, Geschäftsführung der Eltern-Kind-Initiative Rappelkiste e.V und Bettina Noack, Vorstandsfrau des Mütter- und Nachbarschaftszentrums Reutlingen e.V. Zentrale Themen des Gesprächs waren: Wie realistisch ist eine gebührenfreie Kinderbetreuung und was muss passieren, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken? Poreski sieht kostenfreie Kinderkrippen und Kindergärten in langfristiger Perspektive als sinnvoll an. Ein erster Schritt in diese Richtung wäre eine verbesserte Gebührenstaffelung nach Einkommen und in der Folge eine schrittweise Einführung der Gebührenfreiheit. Eine gebührenfreie Kinderbetreuung wäre im Moment für die meisten Kommunen nicht zu stemmen und ginge zu Lasten sowohl des qualitativen als auch des quantitativen Ausbaus an Betreuungsplätzen. Diese Ansicht teilten die weiteren Gesprächspartnerinnen. Hermes sieht einen Grund für den Fachkräftemangel im schlechten Image des Erzieher*innenberufs . Die Bezahlung sei bei weitem nicht mehr so schlecht, wie immer wieder gesagt würde. Eine Erzieherin die bei der Stadt eine 100% Stelle antrete, könne mit einem Einstiegsgehalt von 2.900 Euro rechnen. Allerdings seien im Vergleich hierzu Leitungsfunktionen vor allem bei kleinen Einrichtungen, wie den Elterninitiativen kaum besser bezahlt, da hier die Entlohnung anhand der zu betreuenden Kinder und nicht anhand der Mitarbeitenden für die, die Leitung Personalverantwortung trägt, berechnet würde. Fast wichtiger als die Bezahlung seien laut Reinmuth, die Arbeitsbedingungen, unter denen die Erzieher*innen zu arbeiten haben. Als Beispiel nennt sie hierbei: „Die Erzieherinnen und Erzieher brauchen mehr Zeit für die Arbeit mit dem Kind und weniger für Verwaltungstätigkeiten.“ Laut Noack ist es ebenso grundlegend für die Wertschätzung des Berufs, dass anerkannt werde, dass Erzieherinnen und Erzieher eine hohe pädagogische Kompetenz mitbringen. Ebenso bereichernd fände Sie es für die Kindergärten und Kinderkrippen, wenn mehr Männer den Beruf des Erziehers ergreifen würden. Ein Schritt um die Attraktivität der Ausbildung zu steigern wäre nach Ansicht von Poreski eine Ausbildungsvergütung. Der Tag der Kinderbetreuung wird seit 2012 immer am Montag nach Muttertag begangen und fand dieses Jahr am Montag den 13. Mai statt. Der Aktionstag soll dazu beitragen, die gesellschaftliche Wertschätzung für die frühkindlichen Bildung und Betreuung in Deutschland zu verbessern und dabei die Aufmerksamkeit auf die Leistungen und auf die Arbeitsbedingungen in den Kinderkrippen und Kindertagesstätten lenken.
Bild: von links nach rechts Carola Reinmuth; Bettina Hermes, Bettina Noack und Thomas Poreski
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