Am 14. November 2017 hat Verkehrsminister Winfried Hermann MdL das Landeskabinett über den Entwurf der 4. Fortschreibung des Luftreinhalteplanes für Reutlingen informiert. Der Luftreinhalteplan und weiterführende Informationen sind hier zu finden.
In der Stadt wurde im Jahr 2016 der Immissionsgrenzwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit für Stickstoffdioxid (NO2) deutlich überschritten. Die bisher vorgenommenen Maßnahmen von Stadt und Land tragen dennoch Früchte: Im Jahr 2017 deutete sich schon vor der Eröffnung des Scheibengipfeltunnels eine Entlastung um mehrere Mikrogramm an. Die Anzahl der zulässigen 35 Überschreitungstage des Tagesmittelwertes für Feinstaub PM10 wurde hingegen in den Jahren 2014 bis 2016 eingehalten (Link zu den aktuellen Messwerten).
Zweckoptimist*innen hoffen immer noch, dass sich mit der Eröffnung des Scheibengipfeltunnels im Oktober auch die Luftqualität in der Innenstadt und insbesondere an der Lederstraße verbessert. Dies wird jedoch weit weniger der Fall sein als erhofft. Realistisch betrachtet müssen noch weitere Maßnahmen folgen, um die Grenzwerte für Stickstoffdioxid einzuhalten. Die Maßnahmen im Planentwurf umfassen u.a. die Förderung des Umweltverbundes und der Elektromobilität, eine Erweiterung der Parkraumbewirtschaftung, sowie ein Geschwindigkeitskonzept für die Stadt Reutlingen.
Trotz des umfangreichen Maßnahmenbündels wird es im Jahr 2018 voraussichtlich nicht zu einer Einhaltung des zulässigen Jahresmittelwerts für Stickstoffdioxid von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter kommen. Ab 1. Januar 2020 müsste dann die bestehende Umweltzonenregelung in Reutlingen verschärft und eine blaue Umweltzone eingeführt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch die Fortschreibung der Plakettenregelung der 35. Bundesimmissionsschutzverordnung durch den Bundesgesetzgeber. Bisherige Studien haben ergeben, dass die Blaue Plakette wirksamer ist als alle anderen Maßnahmen zusammen. Also: Alle vorgelagerten Maßnahmen wie Bus- und Radkonzept sind notwengig. Aber ohne die Blaue Plakette wird das alles nicht reichen. Wir müssen und werden der – voraussichtlichen – GroKo Druck machen, Winfried Kretschmann und Winne Hermann sind da sehr aktiv! Dabei spielt immer auch die von mir angestoßende Nachrüstung für ältere Dieselfahrzeuge eine Rolle, die in der Verantwortung und auf Kosten der Hersteller erfolgen muss. Hier der Link zum Wirkungsgutachten.
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