Das Land fördert mit insgesamt 2,4 Millionen Euro Projekte, die durch innovative Ansätze die Pflegelandschaft in Baden-Württemberg weiterentwickeln und verbessern sollen. Davon profitiert auch der Landkreis Reutlingen mit 261.450 Euro. Beantragt wurden die Mittel gemeinsam von der Samariterstiftung und der Bruderhaus Diakonie für den Ausbau der barrierefreien Pflege. Finanziert wird ein ganzheitliches Projekt, bei dem die Pflege als auch die Eingliederungshilfe zusammengedacht werden und nicht als zwei unabhängige Säulen gesehen werden. „Wir wollen in der Fläche Angebote schaffen, die Menschen mit Unterstützungs-, Betreuungs- und Pflegebedarf dabei helfen, weiterhin ein möglichst selbstbestimmtes Leben in ihrer gewohnten Umgebung führen zu können“, betont der Grüne Landtagsabgeordnete Thomas Poreski. Ein Schwerpunkt der Förderung liegt auch in diesem Jahr auf der Entlastung von pflegenden Angehörigen. „Viele pflegende Angehörige, fast drei Viertel von ihnen Frauen, leisten diese Arbeit ohne professionelle Unterstützung. Für die pflegenden Angehörigen, bedeute das eine starke Belastung, sowohl im Beruf als auch im Privatleben“, so Poreski. Um häusliche Pflege einfacher zu machen, seien auch Angebote der Nacht- und Tagespflege sowie der Kurzzeitpflege wichtig. Der Ausbau und die Weiterentwicklung dieser Angebote bilden daher einen wichtigen Baustein des Programms. Bei Einrichtungen der Nacht- und Tagespflege liege ein Augenmerk auf bedarfsgerechten Öffnungszeiten. Mit dem Innovationsprogramm soll außerdem der weitere Ausbau von ambulant betreuten Wohngemeinschaften gefördert werden. Diese ermöglichen im Alter und bei Pflege- und Unterstützungsbedarf ein weitgehend selbstbestimmtes Wohnen. Getragen werden ambulant betreute Wohngemeinschaften in der Regel von einem „Anbieter“ – das können auch Angehörigeninitiativen, Bürgervereine oder Kommunen sein.